Biographie

Er stammte aus einer Mülheimer Familie mit sieben Kindern. Fritz Wolf, der älteste Sohn, machte nach dem Schulabschluss 1934 eine Lehre als Chemigraf. Diesen Beruf übte er aus, bis er zum Wehrdienst einberufen wurde. In dieser Zeit war Archilles Markowski, der spätere Begründer der nicht mehr existierenden Neuen Tagespost in Osnabrück, sein Vorgesetzter.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges verdiente Wolf seinen Lebensunterhalt durch das Bemalen von Lampenschirmen. Er volontierte in einem grafischen Atelier und studierte 1948 und 1949 Gebrauchsgrafik an der Folkwang-Werkkunstschule in Essen.

1949 zog er mit seiner Frau Edith, geborene Meyerhoff, nach Osnabrück (Niedersachsen), wo er zunächst in der Wittkopstraße im Stadtteil Sonnenhügel lebte.[1] In Osnabrück arbeitete er zunächst als Gebrauchsgrafiker und veröffentlichte erste Karikaturen in der Neuen Tagespost. 1952 wandte er sich der politischen Karikatur zu und wurde von der Neuen Osnabrücker Zeitung verpflichtet, der er bis zu seinem Tod verbunden blieb. Daneben wurden seine Arbeiten in in- und ausländischen Publikationen veröffentlicht, darunter in Time and Tide (Großbritannien). Wolf trat 1969 der SPD bei.[2] 2001 starb er nach schwerer Krankheit im Kurort Bad Rothenfelde im Landkreis Osnabrück.

Osnabrücks damaliger Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip würdigte den überzeugten Wahl-Osnabrücker Fritz Wolf in einem Nachruf als herausragenden Vertreter der zeitgenössischen Karikatur, der seine politischen und gesellschaftskritischen Beobachtungen stets auf den Punkt gebracht habe. Fip erklärte: „Seine nachdenklichen, satirischen oder auch heiteren Zeichnungen schärften den Blick für das Wesentliche und wurden von zahllosen Lesern renommierter Zeitungen und Illustrierten geschätzt.“ Der Künstler habe am kulturellen Leben der Stadt regen Anteil genommen. Die Stadt Osnabrück werde sein Lebenswerk und sein künstlerisches Vermächtnis pflegen und sich für die Wertschätzung der politischen Karikatur über ihre Tagesaktualität hinaus einsetzen. Sich selbst hatte Wolf ironisch-zurückhaltend im Osnabrücker Platt stets als „Männekesmaler“ bezeichnet.